1923 – ein sehr unruhiges Jahr in Deutschland und insbesondere im Ruhrgebiet: Hyperinflation und Ruhrbesetzung durch französische Truppen, um säumige Reparationsleistungen als Folge des Ersten Weltkriegs geltend zu machen. In dieser unsicheren Zeit ließen sich Arbeiter des Eisen- und Stahlwerks Hoesch auf der Dortmunder Westfalenhütte nicht entmutigen. Sie gründeten im Frühjahr 1923 die „Sterbegeld-Beihilfe“, um im Todesfall den Angehörigen in ihrer Not zu helfen.
Diese Unterstützung fehlte, weder der Staat im Zuge der Bismarckschen Sozialgesetze noch das Unternehmen leisteten ein Sterbegeld, um eine würdige Bestattung zu ermöglichen. Schon ein Jahr nach ihrer Gründung zählte die Kasse 300 Mitglieder. Sie wuchs weiter und wurde 1934 unter die kommunale Versicherungsaufsicht gestellt. Das Umlageverfahren (Zahlung von Beiträgen im konkreten Todesfall) wurde durch einen festen Monatsbeitrag abgelöst.
Das somit angesammelte Vermögen reichte aus, um auch die vermehrten Sterbegelder im Zweiten Weltkriegs zu zahlen. 1957 wandelte sich die Kasse in einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit um. Zudem erfolgte die Beaufsichtigung nun durch den Bund. Die Ausweitung auf den gesamten Hoesch-Konzern in 1970 führte zu einem enormen Mitgliederzuwachs. 1972 zählte die Kasse schon über 43.000 Mitglieder. Nach der Öffnung der Kasse auch für Konzernfremde stieg die Mitgliederzahl auf über 85.000 im Jahr 1988. Außerdem ermöglichte die Öffnung auch die Übernahme anderer Kassen, aktuell sind es 25, die insbesondere ab 1999 dazu kamen.
Heute ist die VKH eine moderne, anpassungsfähige Sterbekasse, die sich dem Wettbewerb mit großen Lebensversicherungsgesellschaften stellt. Im Jubiläumsjahr weist sie 112.000 Mitglieder und ein Vermögen von 277 Mio. € aus.
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